
Die Wahl von Original-Ersatzteilen ist keine Preisfrage, sondern eine bewusste Entscheidung zur Bewahrung der Systemintegrität und des Werts Ihres Fahrzeugs.
- Originalteile garantieren perfekte Passgenauigkeit und eliminieren versteckte Werkstattkosten für Nacharbeiten.
- Die Verwendung von Originalteilen sichert Ihre Neuwagengarantie und vermeidet rechtliche Nachteile bei Schadensfällen.
Empfehlung: Bestehen Sie bei jeder Reparatur auf Originalteilen und einer lückenlosen Dokumentation, um die Sicherheit und den Wiederverkaufswert Ihres Autos maximal zu schützen.
Jeder anspruchsvolle Autobesitzer kennt diesen Moment. Ein ungewohntes Geräusch, eine kleine Fehlfunktion – und die Fahrt zur Werkstatt wird unausweichlich. Dort stehen Sie vor einer fundamentalen Entscheidung: dem Originalteil des Herstellers oder der vermeintlich günstigeren Alternative vom freien Markt. Die gängige Meinung reduziert diese Wahl oft auf eine simple Kosten-Nutzen-Rechnung. Man wiegt den Preisvorteil des Nachbauteils gegen die versprochene, aber oft abstrakt bleibende “bessere Qualität” des Originals ab. Doch dieser Ansatz ist fundamental fehlerhaft. Er ignoriert die wichtigste Tatsache: Ein Automobil ist kein modularer Baukasten, sondern ein hochkomplexes, fein abgestimmtes Gesamtsystem.
Die wahre Frage ist nicht “Was kostet die einzelne Komponente?”, sondern “Welchen Einfluss hat diese Komponente auf die Integrität des gesamten Systems?”. Jedes Originalteil ist eine kontrollierte Variable in der komplexen Gleichung, die der Hersteller für optimale Performance, Sicherheit und Langlebigkeit entwickelt hat. Es ist die physische Manifestation der Konstruktions-DNA Ihres Fahrzeugs. Eine nicht originale Komponente einzuführen, bedeutet, eine unbekannte Variable in dieses präzise kalibrierte System zu integrieren – mit potenziell weitreichenden Folgen für die Fahrdynamik, die Sicherheit und nicht zuletzt den finanziellen Wert.
Dieser Artikel verlässt die oberflächliche Preisdebatte. Wir werden stattdessen aus der Perspektive eines Qualitätsingenieurs beleuchten, warum die Entscheidung für das Original eine unumgängliche Investition in die Perfektion, Sicherheit und den maximalen Werterhalt Ihres Fahrzeugs ist. Es ist die Bestätigung des ursprünglichen Versprechens, das der Hersteller Ihnen beim Kauf gegeben hat – ein Versprechen von kompromissloser Qualität bis ins kleinste Detail.
In den folgenden Abschnitten analysieren wir die entscheidenden Aspekte, die das Originalteil von der Kopie unterscheiden, und zeigen auf, wie Sie durch eine bewusste Teilewahl die Substanz und den Wert Ihres Automobils nachhaltig sichern. Entdecken Sie die technischen, rechtlichen und finanziellen Gründe, die für die Einhaltung der Werksnorm sprechen.
Inhaltsverzeichnis: Das Original-Versprechen und seine Grundlagen
- Passgenauigkeit ist kein Zufall: Warum Originalteile Zeit und Ärger in der Werkstatt sparen
- Die Garantie-Frage: Wie die Verwendung von Originalteilen Ihre Ansprüche sichert
- Der Mythos der Exklusivität: Wie auch freie Werkstätten an Originalersatzteile kommen
- Schatzkammer für Klassiker: Wie Hersteller die Teileversorgung für alte Modelle sichern
- Das Verkaufsargument “Original”: Wie Sie mit der richtigen Teilewahl den Wiederverkaufswert steigern
- Der Mythos der Exklusivität: Wie auch freie Werkstätten an Originalersatzteile kommen
- Die Macht der Papiere: Wie eine perfekte Dokumentation beim Verkauf pures Gold wert ist
- Zurück zum Original: Wie die Einhaltung von Herstellerstandards Ihr Auto sicher und wertstabil hält
Passgenauigkeit ist kein Zufall: Warum Originalteile Zeit und Ärger in der Werkstatt sparen
In der Fertigungstechnik ist “Passgenauigkeit” kein dehnbarer Begriff, sondern ein exakt definierter Zustand. Original Equipment Manufacturer (OEM) Teile werden mit denselben Werkzeugen und nach denselben Toleranzvorgaben gefertigt wie die Teile, die ursprünglich in Ihrem Fahrzeug verbaut wurden. Diese mikrometergenaue Präzision ist keine ästhetische Spielerei, sondern eine technische Notwendigkeit. Sie stellt sicher, dass jedes Bauteil exakt mit den angrenzenden Komponenten interagiert, Spannungen korrekt verteilt werden und Dichtungen absolut zuverlässig funktionieren. Die Konstruktions-DNA des Fahrzeugs wird so eins zu eins reproduziert.
Nachbauteile hingegen sind oft das Ergebnis von Reverse Engineering. Sie sehen dem Original zum Verwechseln ähnlich, weisen aber bei genauer Messung oft minimale Abweichungen auf. Diese Abweichungen, mögen sie auch nur den Bruchteil eines Millimeters betragen, führen in der Werkstattpraxis zu einem Kaskadeneffekt. Der Mechaniker muss nacharbeiten: feilen, bohren, anpassen. Diese Zeit ist nicht nur teuer, sie birgt auch das Risiko, die Struktur des Teils oder angrenzender Bereiche zu schwächen. Die vermeintliche Ersparnis beim Teilekauf wird durch zusätzliche Arbeitsstunden schnell aufgezehrt. Eine Beispielrechnung für einen VW Golf zeigt, dass bei Nicht-Originalteilen durchschnittlich 1-2 zusätzliche Werkstattstunden für Anpassungsarbeiten anfallen, was Mehrkosten von 95-190 € entspricht und den Preisvorteil oft zunichtemacht. Die Systemintegrität wird von Anfang an kompromittiert.
Ein Originalteil hingegen wird eingesetzt, passt perfekt und funktioniert sofort. Für die Werkstatt bedeutet das einen effizienteren, planbaren Reparaturprozess. Für Sie als Besitzer bedeutet es die Gewissheit, dass die Reparatur nach exakter Werksnorm erfolgt ist und keine versteckten Kosten oder Folgeschäden durch unsachgemäße Anpassungen entstehen. Das Original ist die einzig kontrollierte Variable in der Reparatur.
Ihr Plan zur Qualitätsprüfung: Die 5 entscheidenden Schritte
- Teilenummer abgleichen: Vergleichen Sie die Teilenummer des Ersatzteils exakt mit der Vorgabe des Herstellers in den offiziellen Katalogen.
- Verpackung authentifizieren: Prüfen Sie die Originalverpackung auf spezifische Sicherheitsmerkmale wie Hologramme, Siegel oder Echtheitszertifikate.
- Gewicht und Haptik prüfen: Vergleichen Sie das Gewicht des neuen Teils mit dem ausgebauten Original. Hochwertige Materialien und Fertigungsprozesse führen oft zu einem höheren, solideren Gewicht.
- Passform visuell kontrollieren: Achten Sie auf absolut präzise Kanten, saubere Bohrungen und eine makellose Oberflächenbeschaffenheit. Es dürfen keine Anzeichen für notwendige Nacharbeiten sichtbar sein.
- Herkunft dokumentieren: Bestehen Sie auf einer Rechnung, die das Teil als “Originalteil” mit Teilenummer ausweist. Dies ist Ihre Absicherung für spätere Garantie- oder Gewährleistungsansprüche.
Die Garantie-Frage: Wie die Verwendung von Originalteilen Ihre Ansprüche sichert
Die Garantie des Herstellers ist mehr als ein Marketinginstrument; sie ist ein rechtsverbindlicher Vertrag, der auf der Prämisse beruht, dass das Fahrzeug als geschlossenes, vom Hersteller geprüftes System betrieben wird. Die Verwendung von Nicht-Originalteilen kann diesen Vertrag empfindlich stören. Entsteht ein Schaden am Fahrzeug, beginnt eine oft mühsame und kostspielige Ursachenforschung. Der Hersteller wird argumentieren, dass die “fremde” Komponente den Defekt verursacht haben könnte – und damit ist er rechtlich oft im Vorteil.
Ein entscheidender juristischer Aspekt in Deutschland ist die sogenannte Beweislastumkehr. Wie ein Rechtsexperte für Kfz-Gewährleistung betont, kann die Verwendung von Nicht-Originalteilen im Gewährleistungsfall zur Beweislastumkehr nach § 477 BGB führen. Das bedeutet, dass nicht mehr der Hersteller beweisen muss, dass das Teil bei Übergabe fehlerfrei war, sondern Sie als Fahrzeughalter müssen nachweisen, dass der entstandene Schaden *nicht* durch das eingebaute Fremdteil verursacht wurde. Ein solcher Nachweis ist in der Praxis extrem schwierig und teuer zu führen.
Mit Originalteilen vermeiden Sie dieses Szenario vollständig. Da das Teil vom Hersteller selbst stammt oder freigegeben ist, bleibt die Beweislast klar beim Hersteller. Sie müssen im Schadensfall lediglich den Mangel aufzeigen. Zudem bleiben wichtige Zusatzleistungen wie die Mobilitätsgarantie unangetastet, und die Chancen auf eine Kulanzregelung nach Ablauf der Garantiezeit steigen erheblich, da Sie Ihre Markentreue unter Beweis gestellt haben. Die Entscheidung für das Original ist somit auch eine strategische Absicherung Ihrer rechtlichen und finanziellen Position.
| Aspekt | Originalteile | Nachbauteile |
|---|---|---|
| Neuwagengarantie | Bleibt vollständig erhalten | Kann erlöschen |
| Beweislast bei Schäden | Liegt beim Hersteller | Liegt beim Fahrzeughalter |
| Mobilitätsgarantie | Vollumfänglich gültig | Oft ausgeschlossen |
| Kulanzregelungen | Meist gewährt | Selten möglich |
| Teilegarantie | 24 Monate standard | 6-12 Monate üblich |
Der Mythos der Exklusivität: Wie auch freie Werkstätten an Originalersatzteile kommen
Ein weit verbreiteter Irrglaube besagt, dass Originalteile ausschließlich in Vertragswerkstätten der Hersteller erhältlich seien. Dies würde Autobesitzer zwingen, für die Beibehaltung der Originalqualität die oft höheren Stundensätze der Markenwerkstätten in Kauf zu nehmen. Diese Annahme ist jedoch falsch und wird durch eine wichtige europäische Regelung widerlegt: die Gruppenfreistellungsverordnung (GVO). Diese Verordnung sichert den freien Wettbewerb im Kfz-Servicemarkt und sorgt dafür, dass auch unabhängige, freie Werkstätten Zugang zu allen notwendigen technischen Informationen, Schulungen und eben auch zu Originalersatzteilen haben.
Freie Werkstätten beziehen diese Teile nicht direkt vom Automobilhersteller, sondern über ein etabliertes Netzwerk von Großhändlern. Unternehmen wie WM SE, Stahlgruber oder Wessels+Müller agieren als Bindeglied und beliefern tausende Werkstätten in ganz Deutschland mit Originalteilen, die direkt vom selben Band laufen wie die Teile für die Vertragshändler. Als Kunde einer freien Werkstatt haben Sie also jederzeit die Wahl. Sie können explizit den Einbau von Originalteilen verlangen.

Die Entscheidung für oder gegen das Original ist demnach keine Frage des Werkstatttyps, sondern eine Frage der Philosophie und des Auftrags, den Sie als Kunde erteilen. Eine qualitätsbewusste freie Werkstatt wird Sie transparent über die Optionen aufklären und auf Ihren Wunsch hin selbstverständlich Originalteile verbauen. Der entscheidende Faktor ist Ihr Wille, keine Kompromisse bei der Erhaltung der Systemintegrität Ihres Fahrzeugs einzugehen, unabhängig davon, wer die Reparatur durchführt.
Schatzkammer für Klassiker: Wie Hersteller die Teileversorgung für alte Modelle sichern
Die wahre Tiefe des Original-Versprechens zeigt sich nicht nur bei aktuellen Modellen, sondern insbesondere bei der Pflege des automobilen Erbes. Für Besitzer von Young- und Oldtimern ist die Verfügbarkeit von Originalteilen der entscheidende Faktor für die Erhaltung von Authentizität und Wert. Premium-Hersteller haben dies erkannt und betreiben eigene Classic-Abteilungen, die als wahre Schatzkammern für historische Fahrzeuge fungieren. Diese Abteilungen sind mehr als nur Lager für Restbestände; sie sind aktive Produktionsstätten, die die Konstruktions-DNA legendärer Modelle am Leben erhalten.
Ein herausragendes Beispiel ist Porsche Classic. Mit einem Sortiment von über 70.000 lieferbaren Originalteilen wird die Versorgung für eine riesige Bandbreite an historischen Modellen sichergestellt. Wenn ein Teil nicht mehr auf Lager ist, wird es auf Basis der originalen Zeichnungen und Spezifikationen, oft sogar mit den originalen Werkzeugen, neu aufgelegt. Mittels moderner Techniken wie 3D-Scanning und -Druck werden selbst hochkomplexe Bauteile wie Getriebegehäuse für Ikonen wie den Mercedes-Benz 300 SL originalgetreu reproduziert. Diese Teile sind keine Nachbauten, sondern authentische, vom Hersteller zertifizierte Fortführungen der ursprünglichen Produktion.
Die Investition in diese Classic-Teile zahlt sich direkt aus. Sie garantieren nicht nur die technische Funktion und Sicherheit des Klassikers, sondern haben auch einen enormen Einfluss auf dessen Wert. Laut Experten kann die dokumentierte Verwendung von Original-Classic-Teilen den Wert eines Oldtimers erheblich steigern. Eine Classic Data Bewertung zeigt, dass der Versicherungswert um bis zu 30% höher ausfallen kann, wenn ein Fahrzeug nachweislich mit Originalteilen restauriert und gewartet wurde. Dies beweist, dass das Festhalten am Original der sicherste Weg ist, ein automobiles Kulturgut für die Zukunft zu bewahren und dessen Wertschöpfungskette fortzuschreiben.
Das Verkaufsargument “Original”: Wie Sie mit der richtigen Teilewahl den Wiederverkaufswert steigern
Jede Entscheidung, die Sie während der Haltedauer Ihres Fahrzeugs treffen, beeinflusst direkt dessen Wert am Ende der Nutzungszeit. Während Faktoren wie Laufleistung, Pflegezustand und Ausstattung offensichtlich sind, wird die Bedeutung der verwendeten Ersatzteile oft unterschätzt. Doch im anspruchsvollen Gebrauchtwagenmarkt, in dem Käufer immer informierter und kritischer werden, entwickelt sich die lückenlose Historie von Originalteilen zu einem der schlagkräftigsten Verkaufsargumente. Sie ist der objektive Beweis für eine kompromisslose Wartung und den Respekt vor der ursprünglichen Ingenieursleistung.
Professionelle Wertgutachter und große Marktplätze bestätigen diesen Trend mit harten Zahlen. Die renommierte Schwacke-Analyse, die auf der Auswertung von 1,3 Millionen monatlichen Marktbeobachtungen basiert, liefert hierfür den eindeutigen Beleg. Fahrzeuge, die eine lückenlos im Serviceheft dokumentierte Wartungshistorie ausschließlich mit Originalteilen vorweisen können, erzielen beim Wiederverkauf durchschnittlich 8-12% höhere Preise. Bei Premium-Marken wie Mercedes, BMW oder Audi, deren Käuferklientel besonderen Wert auf technische Perfektion legt, kann dieser Wertvorteil sogar bis zu 15% betragen. Dieser Aufschlag ist die direkte finanzielle Rendite Ihrer Investition in Originalqualität.
Ein potenzieller Käufer erwirbt nicht nur ein Auto, sondern auch Vertrauen. Eine Dokumentation, die belegt, dass ausschließlich Originalteile nach Werksnorm verbaut wurden, signalisiert maximale Zuverlässigkeit und eliminiert das Risiko unbekannter Variablen im System. Es verspricht, dass das Fahrverhalten, die Sicherheitssysteme und die Effizienz des Fahrzeugs exakt dem Zustand entsprechen, den die Ingenieure des Herstellers konzipiert haben. In einem Markt, der zunehmend von Komplexität geprägt ist – man denke nur an den Wertverlust von E-Autos – wird dieser Nachweis der Originalität zu einem unschätzbaren Anker der Wertstabilität.
Der Mythos der Exklusivität: Wie auch freie Werkstätten an Originalersatzteile kommen
Nachdem wir geklärt haben, dass freie Werkstätten Zugang zu Originalteilen haben, ist es wichtig, die Terminologie zu verstehen, die in diesem Zusammenhang oft für Verwirrung sorgt. Die Unterscheidung zwischen OEM-, OES- und Identteilen ist entscheidend für eine fundierte Entscheidung. Ihre Fähigkeit, diese Begriffe zu differenzieren, macht Sie zu einem mündigen Auftraggeber für jede Werkstatt.
OEM-Teile (Original Equipment Manufacturer) sind die Komponenten, die mit dem Logo des Automobilherstellers versehen sind und in dessen offizieller Verpackung verkauft werden. Es sind exakt die Teile, die auch bei der Produktion des Neufahrzeugs verwendet werden. Sie verkörpern die höchste Stufe der Authentizität und sind das direkte Versprechen des Herstellers.
OES-Teile (Original Equipment Supplier) stammen vom exakt gleichen Zulieferer und vom selben Produktionsband wie die OEM-Teile. Der einzige Unterschied: Sie werden in der Verpackung des Zulieferers (z.B. Bosch, ZF, Continental) verkauft und tragen dessen Logo. Sie erfüllen dieselben strengen Qualitäts- und Spezifikationsvorgaben wie OEM-Teile und sind qualitativ absolut gleichwertig. Die GVO sichert den Vertrieb dieser Teile, um den Wettbewerb zu fördern.
Identteile sind der kritischste Punkt. Sie stammen zwar ebenfalls von namhaften Zulieferern, die auch die Automobilhersteller beliefern, aber sie sind nicht zwangsläufig für die Erstausrüstung produziert worden. Das bedeutet, sie unterliegen nicht immer denselben, extrem strengen Qualitätsprüfungen und Serienstreuungskontrollen, die ein Automobilhersteller für seine Bänder fordert. Es können minimale Abweichungen in Material oder Toleranz bestehen, die sie von der “echten” Originalqualität unterscheiden. Hier beginnt der Bereich der Kompromisse.
Die Macht der Papiere: Wie eine perfekte Dokumentation beim Verkauf pures Gold wert ist
Wenn die Technik eines Autos seine Substanz ist, dann ist die Dokumentation sein Gedächtnis und sein Pass. Ein lückenlos geführtes Serviceheft, ergänzt durch einen Ordner mit allen Rechnungen, die den Einbau von Originalteilen belegen, ist weit mehr als nur Bürokratie. Es ist die chronologische Erzählung einer sorgfältigen und wertschätzenden Fahrzeughaltung. Für einen potenziellen Käufer ist diese Dokumentation der transparenteste und vertrauenswürdigste Indikator für den wahren Zustand eines Fahrzeugs.

Die Digitalisierung verstärkt diesen Effekt noch. Digitale Servicehefte, die von den Herstellern angeboten werden, sind fälschungssicher und weltweit abrufbar. Jeder Eintrag ist ein permanenter, unveränderlicher Beweis für eine durchgeführte Wartung nach Herstellervorgabe. Dieser digitale Fingerabdruck eliminiert jede Unsicherheit über die Fahrzeughistorie. Er beweist nicht nur, *dass* eine Wartung stattgefunden hat, sondern auch *wie* – nämlich nach der höchsten Werksnorm.
Die finanzielle Auswirkung dieser “Macht der Papiere” ist immens. Erfahrene Gebrauchtwagenhändler bestätigen dies aus ihrer täglichen Praxis. Ein Händler berichtet:
Als Händler kann ich bestätigen: Ein lückenloses digitales Serviceheft mit Originalteile-Nachweis macht beim Ankauf einen Preisunterschied von mindestens 1.000 Euro aus. Besonders bei Premium-Fahrzeugen ist die Dokumentation oft wichtiger als 10.000 km weniger Laufleistung.
– Erfahrungsbericht eines Gebrauchtwagenhändlers, autokauf.org
Dieses Zitat macht deutlich: Die Investition in eine perfekte Dokumentation ist keine lästige Pflicht, sondern eine der effektivsten Maßnahmen zur Werterhaltung. Jede Rechnung für ein Originalteil ist wie eine Einzahlung auf das Wertkonto Ihres Fahrzeugs, die sich beim Verkauf mit Zinsen auszahlt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Entscheidung für Originalteile (OEM/OES) ist eine strategische Investition zur Sicherung der Systemintegrität, Sicherheit und des Wiederverkaufswertes Ihres Fahrzeugs.
- Perfekte Passgenauigkeit von Originalteilen verhindert teure Nacharbeiten und sichert die Einhaltung der exakten Herstellerspezifikationen.
- Eine lückenlose Dokumentation der Wartung mit Originalteilen ist ein entscheidendes Verkaufsargument, das den Wiederverkaufswert um bis zu 15% steigern kann.
Zurück zum Original: Wie die Einhaltung von Herstellerstandards Ihr Auto sicher und wertstabil hält
Am Ende führt die Analyse aller technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Faktoren zu einer unausweichlichen Schlussfolgerung: Der Weg zurück zum Original ist der einzig konsequente Pfad für anspruchsvolle Fahrzeughalter. Die Debatte darf nicht auf den reinen Anschaffungspreis der Teile reduziert werden, besonders in Zeiten, in denen laut GDV-Report ein Preisanstieg von 13,4% bei Pkw-Ersatzteilen im Jahr 2023 zu verzeichnen war. Eine ganzheitliche Betrachtung der Gesamtkosten (Total Cost of Ownership, TCO) zeigt, dass die anfängliche Ersparnis bei Nachbauteilen oft ein Trugschluss ist.
Besonders im Bereich der Elektromobilität wird die Kompromisslosigkeit zur Notwendigkeit. Ein Experte des TÜV Süd warnt eindringlich:
Bei Hochvolt-Systemen von E-Fahrzeugen ist die Verwendung von Originalteilen aus Sicherheits- und Kompatibilitätsgründen alternativlos. Schon kleinste Abweichungen können zu thermischen Ereignissen oder Systemausfällen führen.
– TÜV Süd Elektromobilitäts-Experte, TÜV Süd Sicherheitsbericht E-Mobilität
Diese Aussage unterstreicht, dass bei sicherheitsrelevanten oder hochkomplexen Systemen jede Abweichung von der Originalspezifikation ein unkalkulierbares Risiko darstellt. Die Einhaltung der Werksnorm ist hier keine Option, sondern eine absolute Verpflichtung gegenüber Ihrer eigenen Sicherheit und der anderer Verkehrsteilnehmer. Die Systemintegrität ist hier nicht verhandelbar.
Die folgende Gegenüberstellung der Gesamtkosten über einen Zeitraum von fünf Jahren verdeutlicht die wirtschaftliche Überlegenheit des Originals. Die anfänglich höheren Kosten werden durch den Wegfall von Zusatzkosten, die Vermeidung von teuren Folgeschäden und den signifikant geringeren Wertverlust beim Wiederverkauf mehr als kompensiert.
| Kostenposition | Originalteile | Nachbauteile |
|---|---|---|
| Anschaffungskosten | +30% | Referenz (100%) |
| Zusätzliche Werkstattkosten | 0€ | +500€ |
| Folgeschäden | 0€ | +800€ (Durchschnitt) |
| Wertverlust beim Verkauf | -0% | -12% |
| Gesamtkosten über 5 Jahre | Referenz | +18% teurer |
Treffen Sie bei der nächsten Wartung oder Reparatur eine bewusste Entscheidung. Fordern Sie nicht nur ein Ersatzteil, sondern die Wiederherstellung des Originalzustands. Bestehen Sie auf der Verwendung von OEM- oder OES-Teilen und auf einer lückenlosen Dokumentation. Es ist die klügste Investition, die Sie in die Zukunft Ihres Automobils tätigen können.
Häufige Fragen zu Original-Ersatzteilen
Können freie Werkstätten wirklich an Originalteile kommen?
Ja, dank der EU-Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) haben freie Werkstätten Zugang zu Originalteilen über autorisierte Großhändler wie WM SE, Stahlgruber oder Wessels+Müller.
Was ist der Unterschied zwischen OEM und OES Teilen?
OEM-Teile werden direkt vom Hersteller verbaut und tragen dessen Logo. OES-Teile sind vom selben Zulieferer und vom selben Band, kommen aber in dessen eigener Verpackung. Beide erfüllen die exakten Originalspezifikationen und sind qualitativ gleichwertig.
Sind Identteile wirklich identisch mit Originalteilen?
Nein, nicht zwangsläufig. Identteile stammen zwar vom gleichen Hersteller, der auch die Autoindustrie beliefert, aber sie unterliegen nicht immer denselben strengen Qualitätsprüfungen und engen Toleranzvorgaben wie die Teile, die für die Erstausrüstung (OEM/OES) produziert werden. Es können qualitative Unterschiede bestehen.